Sehenswürdigkeiten
Sakrale Bauten
Wallfahrtskirche "St. Thekla"
Eine der schönsten Rokoko-Schöpfungen Bayerisch-Schwabens.
Die Votivkirche liegt weithin sichtbar auf dem Theklaberg hoch über dem Laugnatal. Sie entstand nach Plänen Hans Adam Dossenbergers. Stifter des Gotteshauses ist Joseph Maria Graf Fugger von Wellenburg. Die Grundsteinlegung erfolgte am 25.07.1756. Bereits am 19.09.1758 wurde der Kirchenbau geweiht. Sie gilt als das Hauptwerk Dossenbergers und kann als der bedeutendste Kirchenbau des Landkreises Augsburg angesehen werden. Die Fresken schufen die Meister Johann Baptist Enderle aus Donauwörth und Balthasar Riepp aus Reutte in Tirol. Die Baukosten dürften sich auf 60000 bis 70000 Gulden belaufen haben. Zur Finanzierung wurden die Lehenswaldungen zu zwei Dritteln eingeschlagen und das Holz verkauft. Am 14.11.1894 übereignete Carl Fürst Fugger von Babenhausen die Votivkirche dem Markt Welden. Trotz einem Baufonds von 1000 Mark und der Erlöse aus der Hofstetterischen Stiftung wurde der Marktgemeinde der Bauunterhalt zu teuer. Schließlich ging die St. Theklakirche im Jahre 1913 in das Eigentum der Fuggerschen Stiftungsadministration über. In den Jahren 1929-31 baute man das Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen an. Seit dem dient das Gotteshaus auch als Klosterkirche.
Pfarrkirche "Mariä Verkündigung" in Welden
Eine Kirche von besonderer kulturhistorischer Bedeutung
erstrahlt in neuem Glanz.
Die Pfarrkirche entstand an gleicher Stelle einer romanischen Kirche. Davon zeugen noch die Fundamente von Chor und Turm. Die heute noch erhaltene Glocke mit den Namen der Evangelisten „Lucas, Marcus, Matheus und Johannes“ wird in die Zeit um 1250 datiert und ist eine der ältesten Glocken des Landkreises. Die um 1425 erbaute gotische Kirche war eine Kreuzkirche mit zwei nach außen erweiterten Kapellen. Der Turm war zur Hälfte miteingebaut und erhielt eine hochgezogene gotische Spitze. Am 29.10.1550 wurden die vier neuen Nebenaltäre durch den Augsburger Weihbischof geweiht. 1555 erhielt der Turm eine Zwiebelkuppel. Sie ist damit auch die älteste Zwiebelkuppel im Landkreis Augsburg. 1716 bis 1723 erfolgte eine starke Barockisierung der Innenausstattung. 1731 wurde das Kirchenschiff abgebrochen, wobei Turm und Chor stehen blieben. Der Plan für das neue Kirchenschiff stammt vom berühmten Kirchenbaumeister Joseph Schmuzer aus Wessobrunn. Das große Deckengemälde mit einem Durchmesser von 13,5 Metern wurde 1732 vom großen Kirchenmaler Matthäus Günther für 300 Gulden geschaffen. Das Deckenbild im Chor entstand nach seiner Vorlage ein Jahr später. 1754 erhielt die Kirche eine Kanzel und von 1768 bis 1770 wurden die Beichtstühle eingebaut. In den Jahren 2007/2008 wurde für 810.000 € eine aufwendige Außen- und Dachsanierung der Pfarrkirche durchgeführt, wofür die politische Gemeinde einen Zuschuss von 121.500 € besteuerte. Die Weldener Pfarrkirche ist der früheste Bau Joseph Schmuzers mit einem überkuppelten Langhaus. Der bemerkenswerte Innenraum enthält außerdem das Erstlingswerk von Matthäus Günther und ist der erste Versuch in Schwaben, die ganze Langhausdecke mit einem einzigen Bild zu versehen.
Pfarrkirche "St. Leonhard" in Reutern
Die Pfarrkirche ist dem Schutzheiligen des Viehs und
Pferdepatron "Leonhard von Limoges" gewidmet.
Die Grundsteinlegung für die Pfarrkirche "St. Leonhard" war am 26.04.1724. Sie wurde in den Jahren 1724/1725 für 1642 Gulden erbaut.
Durch ein Gewitter am 14.08.1788 entstand ein beträchtlicher Schaden. Bei der im Dorf durch Blitzschlag ausgelösten Feuerbrunst entzündete sich auch der Turm und ein Teil der Glocke zerschmolz. Der Schaden für die Wiederherstellung von Turm und Glocke belief sich auf 564 Gulden. Im Jahre 1901 wurde die zu klein gewordene Kirche um eine Achse verlängert, wobei das Gesamtbild aufgrund des hohen schlanken Turmes gewonnen hat.
Schließlich wurden am 06.11.1950 die vier neu gekauften Glocken feierlich geweiht. Die Pfarrkirche erstrahlt heute durch die Innenrenovierung im Jahre 1990 und die Außenrenovierung im Jahre 1999 in völlig neuem Glanz.
Kapelle zu den 14 Nothelfern
Die Friedhofskapelle in Welden ist über 500 Jahre alt
Die spätgotische Kapelle zu den 14 Nothelfern liegt weithin sichtbar auf einer Anhöhe mitten im Weldener Friedhof. 1680 erhielt die Kapelle einen Barockaltar und eine Barockausstattung mit einem Deckenfresko, das Welden darstellt. Der Barockaltar wurde am 11.03.1967 ein Raub der Flammen. Seit ihrer Erbauung im Jahre 1495 hatte die Kapelle den Untertanen von Welden und der Umgebung als Wallfahrtsort bei Krankheiten und Nöten gedient. Die Bittgänge haben sich bis nach dem 1. Weltkrieg erhalten. In den Jahren 1820 und 1870 drohte der Kapelle zweimal der Abbruch. Dem Einspruch und Einsatz der Bürgerschaft war es zu verdanken, dass es nicht dazu kam.
Naturschönheiten
Lindenallee auf dem Theklaberg
140 Jahre alte Linden säumen den Fußweg zur Theklakirche
Die Lindenallee auf dem Theklaberg wurde im Jahre 1869 vom damaligen Revierförster August Ganghofer gepflanzt. Er wurde später Ministerialrat und Leiter der Königlich Bayerischen Forstverwaltung und bekam 1887 den nicht erblichen Adelstitel "Ritter" verliehen. Die Ganghoferstraße in Welden ist ihm zu Ehren benannt worden. Sein Sohn Ludwig Ganghofer war der berühmte Schriftsteller. Ludwig Ganghofers Schwester vermerkte damals zur Lindenallee: „ ... wozu die Gemeinde die Pflanzen unentgeltlich vom Pflanzgarten Papas bekam“. Heute stellte die Lindenallee ein beeindruckendes Naturdenkmal dar.
Der wunderschöne Weg zum Kloster ist dem hoch geschätzten Monsignore Dr. Paul Wirth gewidmet, der von 1963 bis zu seinem überraschenden Tod am 05.11.1999 über 36 Jahre lang als "Bergpfarrer" in Welden gewirkt hat.
Aus alter Zeit
Unteres Schloß
Der Gasthof Bäckerwirt war einst Herrschafts- und Amtssitz.
Das Untere Schloß (heute Bäckerwirt) wurde im 16 Jahrhundert als Herrschaftssitz anstatt der Veste auf dem Theklaberg von den Herren von Welden errichtet. 1662 wurde daneben ein Bräuhaus, das „Bräuhöfle“ (heute Raiffeisenbank) errichtet und 1765 erweitert. Nachdem das Untere Schloß ziemlich verfallen war, wurde es von den Fuggern 1719 als Amtsgebäude neu gebaut. Nachdem 1764 das Lehen an das Haus Österreich zurück fiel, richtete die Markgrafschaft Burgau im Unteren Schloß ein vorderösterreichisches Pflegamt ein und verwaltete die Herrschaft Welden von dort aus bis zum Übergang an das Königreich Bayern. Im Jahre 1806 verkaufte der Bayerische Staat dann die Gebäude.